Eine Geschichte der Selbstermächtigung

hier vorgelesen:

Triggerwarnung: sexualisierte Gewalt und Gewalt

Ich habe gemerkt, dass solche Texte helfen mit solchen
Situationen im Nachhinein umgehen zu können. Es tut sehr gut
diesen anderen Ausgang einer Situation aufzuschreiben. Solche
Situationen sind meistens zu plötzlich und zu überwältigend,
sodass ich meistens einfach nur perplex bin und nicht so handel
wie ich gerne handeln würde. Ich fühl mich danach immer sehr machtlos, weil ich keine Kontrolle über die Situation hatte. Mich stört es dann meistens mehr, dass diese übergriffige Person das einfach machen konnte
und das ich das nicht verhindern konnte. Der Kontrollverlust über
meinen eigenen Körper ist im Nachhinein am schlimmsten.
Mit solchen Texten (wie der Kommende) kann ich mir wenigstens
etwas Kontrolle zurückholen, auch wenn es nur in meinem Kopf
bzw. auf Papier aufgeschrieben ist. Es ist mein Versuch die
Kontrolle über mich im Nachhinein wiederzubekommen. Ich will
kontrollieren WIE ich darüber nachdenke und WANN ich drüber
nachdenke. Das funktioniert auch nicht immer, aber das ist das wenige was ich am Ende für mich tun kann. Und da sind Gewaltfantasien sehr
befriedigend. Ich will kein Opfer sein und Gewaltfantasien helfen
mir aus dieser Rolle rauszukommen. Ich will nicht alleine im
meinem Bett sitzen und heulen (was natürlich auch passiert), ich
will der Welt zeigen das ich fucking wütend bin! Und gefährlich!
Vielleicht schaffe ich es das nächste Mal zurückzuschlagen!
Vielleicht helfen mir Gewaltfantasien meine eigenen
Hemmungen abzubauen.

Ich lade alle die wollen ein, auch solche Texte zuschreiben!
Schickt es dem Magazin! Wir sind keine hilflosen Opfer!

Und hier die Geschichte:

Er greift mir an den Po! Blitzschnell fahre ich
herum und greife seine Hand. Ich verdrehe seinen
Arm soweit bis es kurz knackt und er schreit.
Danach ramme ich ihm mein Knie zwischen die
Beine. Er kann nicht auf die Knie sinken, weil
sein Arm immer noch verdreht ist. Pech gehabt.
Ich möchte es nicht zulassen, dass ich die
Kontrolle über die Situation verliere.
Kein grapschen ohne Konsequenzen. Hab schon
genug Scheiße erlebt! Scheiß Arschloch! Ich
stoße ihn zu Boden, nicht mein Problem, dass da
Glasscherben liegen. Sein Arm bleibt verdreht.
Er kniet halb auf dem Boden. Der Tritt in den
Schritt von Hinten bringt Genugtuung.
Er winselt nur noch auf dem Boden. Ich ziehe
seinen Kopf an den Haaren hoch und frage ihn
leise “Das machst du nicht nochmal, stimmt’s?
Bei mir nicht und bei niemandem Anders.” Ich
verdrehe seinen Arm weiter bis er wieder schreit
und sage “ nie wieder“.

Dann krame ich das Portmonaie aus seiner
Hosentasche raus und nehme sein Geld und seine
Visitenkarten. Ein letztes Mal trete ich ihn noch
in den Bauch und lasse ihn winselnd in den
Scherben liegen.
Ich dreh’ mir eine Kippe und laufe rauchend
durch die laue Nacht.