HPV

Triggerwarnung: Krebs

HPV– das Virus, das Zervixkarzinom verursacht. Viel mehr wird über HPV oft nicht klargestellt. Sogar manche Krankenkassen sprechen von der “Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs” und in der Schule wird dem Thema sexuell übertragbare Krankheiten ja sowieso kaum Aufmerksamkeit geschenkt.
Dabei können HPV-Infektionen alle Menschen (sowohl mit als auch ohne Uterus) betreffen. HPV (Humane Papillomviren) ist nicht die Bezeichnung für ein Virus, sondern eine Virusfamilie mit über 200 verschiedenen Typen. Es wird zwischen Niedrig- und Hochrisikotypen unterschieden. Die Niedrigrisikotypen können Genitalwarzen und Warzen im Mund-Rachen-Bereich hervorrufen. Hochrisikotypen könnenn Krebsvorstufen und Krebserkrankungen verursachen, und zwar nicht nur das Zervixkarzinom, sondern auch Penis-, Anal- und Mundrachenkrebs.
HPV werden hauptsächlich durch direkten Mensch-zu-Mensch-Kontakt übertragen, meistens über vaginalen oder analen, selten auch oralen Sex. Nicht einmal Kondome bieten 100%igen Schutz vor der Übertragung. Selten kann auch bei der Geburt eine Übertragung von der gebärenden Person auf das Kind stattfinden. In sehr, sehr seltenen Fällen können die Viren auch über Schmierinfektion übertragen werden, d.h eine infizierte Person überträgt Viren auf einen Gegenstand und eine andere Person infiziert sich dann an diesem Gegenstand mit den Viren. Das kann z.B. beim gemeinsamen Nutzen von Zahnbürsten passieren.
HPV gehören zu den am häufigsten sexuell übertragenen Viren, die meisten sexuell aktiven Menschen infizieren sich mindestens 1x im Leben. Obwohl HPV in ca. 90% der Fälle vom Immunsystem bekämpft werden kann, ist es wichtig, sich möglichst vor dem ersten Geschlechtsverkehr gegen HPV impfen zu lassen, denn gegen Virustypen, mit denen mensch bereits infiziert ist, hilft die Impfung nicht mehr.
Die Impfempfehlung gilt in Deutschland unabhängig vom Geschlecht für Menschen von 9-14 Jahren. In diesem Alter wird die Impfung auch von der Krankenkasse bezahlt. Verpasste Impfungen werden auch von den Krankenkassen bezahlt, wenn sie vor dem 18. Geburtstag nachgeholt werden. Es gibt auch Krankenkassen, die die Kosten bis 26 übernehmen.
Wichtig ist aber auch zu wissen, dass die Impfung nicht gegen alle HPV-Typen schützt, sondern nur vor den häufigsten. Es gibt Virustypen, die u.a. Zervixkarzinom verursachen können, gegen die es noch keinen Impfschutz gibt. Die zugelassenen Impfstoffe schützen zwar mindestens vor den Typen 16 und 18, die die häufigste Ursache für Zervixkarzinom sind, aber trotzdem sollte mensch auch mit HPV-Impfung zur Krebsvorsorge gehen.